Don Quixote Suite
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Christopher Kirsch
Don Quixote Suite
Der sinnreiche Junker von der Mancha - Der Ritter von der traurige
Bestell-Nr 447222
Ed.-Nr R 9351/Mla
ISBN 9790016074706
Besetzung Zupforchester und Gesang (optional)
Schwierigkeit 3-4
Ausgabe Mandola
Herausgeber Hinsche, Annika + Fabian (Mare Duo)
Dauer in Min. 08'30 (03 - 05'30)
GEMA Werknr. 12137436
Preis 3,00
Lieferstatus Lieferbar  Lieferbar
Bestellmenge  (mindestens 3)
Ein Leben für den Kampf gegen Windmühlen

Don Quixote ist zweifellos eine der berühmtesten Figuren der spanischen Literatur. Selbst wer seine Abenteuer nicht gelesen hat, der verbindet doch den Namen mit jenem verarmten Landadligen, der beschließt, ein echter Ritter zu werden und damit in der spanischen Provinz für einige Furore sorgt. Seine wohl bekannteste Geschichte handelt vom Kampf gegen Windmühlen, die er fälschlicherweise für schauerliche Riesen hält.

Don Quixote, dessen richtiger Name nicht genannt wird, ist besessen von Ritterromanen. Tag und Nacht verschlingt er ein Buch nach dem anderen und vergisst dadurch nicht selten seine täglichen Aufgaben. Überhaupt scheint ihm die richtige Welt nur noch zweitrangig zu sein. Der rastlose technische Fortschritt, die geistige Aufklärung, das vernunftorientierte Denken – das alles erweckt in ihm eine Sehnsucht nach alten Zeiten. Zeiten, die von dem Glauben an Wunder geprägt waren und die Welt geheimnisvoll und undurchsichtig erscheinen ließen.

Der Idealist Don Quixote beschließt, ein Leben entgegen aller Normen und Gewohnheiten zu führen. Er lässt den nüchternen Raum der Realität hinter sich und öffnet die Tür zu einer Welt, in der Traum und Wirklichkeit sich nicht als etwas Gegensätzliches begreifen, sondern auf phantastische Weise zu einer Einheit verschmelzen. Obwohl die Zeit der Ritter längst vorbei ist, sattelt er sein Pferd (einen in die Jahre gekommenen Gaul) und reitet los, um in der Prärie von La Mancha wahre Heldentaten zu vollbringen.

Der erste Teil der Suite schildert den Entschluss und Aufbruch unseres falschen Ritters. Die Wirklichkeit hinter der Wirklichkeit sehen und leben ist ein großes Ideal, aber es birgt auch Gefahren. Nämlich, unverstanden von aller Welt, ein Dasein in totaler Isolation zu führen. Und somit ist Don Quixote auch eine tragische Figur. Dem Ritter von der traurigen Gestalt, wie ihn sein Schöpfer Miguel de Cervantes treffend beschreibt, ist der zweite Teil gewidmet. Das Mollthema, mit dem er beginnt, charakterisiert diesen Aspekt. Und doch rüttelt sich die Musik im Verlauf wieder auf, so wie der scheinbare Ritter, der nie daran denkt aufzugeben. Das Stück endet in dem Motiv der Fanfare mit einem Sieg über die zweifelhafte Realität.

Don Quixote ist Schein und Sein zugleich. Er verkörpert das, was er fühlt. Man mag ihn für einen einfältigen Spinner halten, für den nicht mehr als Mitleid übrigbleibt. Aber wenn wir ehrlich sind, mischt sich auch ein Stück Bewunderung in die Meinung über den unbeirrbaren Junker, selbst wenn dieser nur Windmühlen bekämpft.

Christopher Kirsch