Das Walzer-Capriccio von Arthur Johannes Scholz ist eines von zwei Werken des österreichischen Komponisten für Zupforchester. Scholz, dessen Hauptschaffen im vokalen Bereich der Lieder, Chöre und Opern anzusiedeln ist, komponierte in seinem letzten Lebensabschnitt einige Werke für Gitarre solo sowie für Gitarre mit verschiedenen Kammermusikbesetzungen für die österreichische Gitarrenvirtuosin Luise Walker. Die hier vorliegende Komposition für Zupforchester entstand 1938 und zeigt Scholz, der zu dieser Zeit Dirigent des äRadio-Mandolinenorchesters der Volkshochschule Wien“ war, auf der Höhe der Wiener Spätromantik. Enharmonik, Chromatik, und Alterationen färben diesen elegant vorbeihuschenden Walzer in nuancierten Stimmungen. Eine subtile Rhythmik mit Hemiolen, Akzenten und spannungsvollen Pausen und Fermaten machen das Stück auch zu einem Kunstwerk im rhythmischen Bereich. Der Manuskript Scholz’ liegt neben vielen weiteren seiner Werke in der äWienbibliothek im Rathaus“ vor. Herzlich möchte ich mich an dieser Stelle bei Frau Prof. Melitta Heinzmann bedanken, die bei der Hebung dieses Schatzes von großer Hilfe war. Fabian Hinsche