Yoshinao Kobayashi über sein Stück Rhyme: Reime (rhymes) werden oft beim Schreiben von Gedichten oder Liedern verwendet. Worte am Ende einer Zeile haben dann jeweils die gleiche Endung wie das letzte Wort in der nächsten Zeile. In diesem Stück scheinen sich Spannung und Entspannung die Waage zu halten, doch am Ende einer jeden Phrase kommt die Musik stets zur Ruhe. Der musikalische Stil dieses Stück unterscheidet sich sehr von westlicher Musik. Sehr wenige klingende Noten werden verwendet, und es gibt lange Pausen während des Stückes. Ähnlich wie bei einem japanischen Tusche-Bild "sumi-e", wurde versucht, viele Sound-Effekte mit einem begrenzten Tonmaterial zu erzeugen. Die geschickte Verwendung solcher streng ausgewählten Noten führt zu einer größeren Ausdruckskraft, vergleichbar mit einem schwarz-weißen Tusche-Gemälde, das oft einen größeren Fluss hat als ein Bild mit lebendigen Farben. Meine guten Freunde Steffen Trekel und Michael Tröster haben Japan viele Male besucht und hatten unzählige Möglichkeiten, die japanische Kultur zu erleben. Ich glaube, dass sie den Hintergrund des Stückes gut verstehen und durch ihre hervorragende Interpretation eine konzentrierte und spirituelle Welt erschaffen werden. Wenn die Zuhörer zur Ruhe kommen, sie einen "Rhyme" am Ende einer jeder Phrase empfinden, und in diesem Stück eine tiefe und innige Stimme hören, hat sich meine Hoffnung erfüllt.