Einem aus einer freien Einleitung sich herauslösenden, weitgespannten Thema wird im Mittelteil von Canto spirituoso eine kraftvolle Motorik und Rhythmik gegenübergestellt, über deren Herkunft aus der Volksmusik Bulgariens in keinem Takt Zweifel bestehen. Im Anschluss an eine verkürzte Reprise des Themas verdichtet sich die Stimmung durch eine codaartige Melodie in Tremolotechnik, die das Thema des Canto nun paraphrasiert und den Schluss vorbereitet. In diesem Tremoloteil verwendet Balkanski zusätzliche Ornamente wie Glissandi oder Doppelschläge, in etwa vergleichbar mit den kleinen Melodiebewegungen , die sich manchmal im Tremolo der Flamencomusik finden, jedoch mit einem ganz eigenartigen Beiklang.
Gerhard Reichenbach