Der Komponist
äIch habe in Neapel Mr Julien gesehen, der meines Erachtens am besten Mandoline spielt“. Diese Aussage des französischen Mandolinisten Pierre Denis (Méthode pour apprendre à jouer de la mandoline, Paris, 1768) ist wahrscheinlich die einzige biografische Notiz über Giuseppe Giuliano.
Dieser Virtuose hat zwei Concertos und viele Trios, Duos und Sonaten für Mandoline komponiert, alle handschriftlich. Ein Pariser Mandolinenmeister, Raymond, hat 1776 Sei sonate cantanti per camera a Violino e Basso o sia Mandolino e Viola composte d’al signor Giuliano di Napoli, virtuoso di mandolino, Op.1 herausgeben lassen. Es konnte bis heute kein Exemplar dieses Werkes aufgefunden werden.
Das Werk
Diese Komposition ist um das zentrale Duo für Mandoline und Violine entworfen. Dieser Satz existiert in mindestens drei weiteren Versionen für zwei Violinen oder zwei Mandolinen, die alle dem neapolitanischen Violinisten Emanuele Barbella zugeschrieben werden. Eine dieser Varianten wird im Gimo-Fonds in der Bibliothek von Uppsala (Schweden) aufgehoben, der aus den Jahren 1762-1763 stammt. Ausschnitte der zwei übrigen Sätze des Concertos erschienen 1764 und 1765 in Paris für zwei Violinen oder Mandolinen umgeschrieben in der Sammelserie Les petites Récréations de la Campagne.
Dieses leichte Concerto war zweifelsohne für einen Amateur-Mandolinenspieler gedacht, der einfach von zwei Violinen und einem Cello begleitet werden sollte. Aber dank seiner musikalischen Qualität und den Kontrasten zwischen tutti und soli eignet es sich auch für eine
öffentliche Aufführung mit einem vollständigen Streichorchester.